Wie ich meine Immobilie am Markt verbrannt habe

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Christian Moritz

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Ein Erfahrungsbericht von Georg Schachermeyer (Name geändert)

Meine Frau hat meistens recht. Vor allem, als es um den Verkauf unseres Hauses ging. Sie hat gleich gesagt, wir haben doch gar keine Zeit, lass uns lieber einen Makler suchen. Aber ich habe nicht auf sie gehört und es wäre fast zu einer Katastrophe gekommen. Ich habe unsere Immobilie am Markt verbrannt. Ich erzähle Ihnen meine Geschichte gerne.

Es begann damit, dass überall von enorm steigenden Immobilienpreisen die Rede war, ganz besonders auch in unserer Stadt. Wir hatten ein Einfamilienhaus am Stadtrand. Verkehrsgünstig gelegen, wenn auch ein bisschen zu dicht an der Autobahn. Nachdem unsere Kinder ausgezogen waren, hielt uns aber nichts mehr in der Stadt. Wir sind beide selbstständig, können von überall aus arbeiten, und wir haben schon immer von einem idyllischen Häuschen an der Nordseeküste geträumt. Also wann, wenn nicht jetzt? Verkaufen und Umziehen, das war der Plan. Ich ging davon aus, dass uns die Leute bei dem angespannten Immobilienmarkt das Einfamilienhaus nur so aus der Hand reißen würden.

Ich sah mir Immobilieninserate aus unserer Stadt an. Eine ähnliche Immobilie war für 520.000 Euro im Angebot. Zwar in einem anderen Viertel, aber trotzdem dachte ich: „Wer nicht wagt, der nicht gewinnt! Mit dem Preis heruntergehen kannst du ja immer noch.“ Ich machte ein paar Fotos und schaltete ein Inserat auf zwei großen Immobilienportalen: „Familienidyll am Stadtrand: EFH mit eigenem Garten, 145 m² Wohnfläche plus Garage in verkehrsgünstiger Lage, Preis (VB): 550.00 Euro“.

Das war der Startschuss. In den ersten Tagen lief es noch ganz gut. Es meldeten sich vier Interessenten. Ein sehr sympathischer älterer Herr schien interessiert zu sein. Er stellte viele Fragen und wollte nicht nur die Immobilie sehen, sondern auch sämtliche Unterlagen. Einen Energieausweis hatte ich zum Glück auf Anraten meiner Frau beantragt, ein Grundriss fand sich auch, aber an den aktuellen Grundbuchauszug hatte ich noch nicht gedacht. Der Interessent müsste den aber seiner Bank vorlegen, um ein Darlehen für den Kauf der Immobilie zu beantragen. Ich versprach, mich schnell darum zu kümmern. Leider hatte er aber dann wohl schon etwas Anderes gefunden, als ich den Grundbuchauszug schicken wollte.

Danach passierte eine ganze Weile nichts mehr. Ich änderte das Inserat, gab diesmal die genaue Grundstücksgröße an und beschrieb auch den Zustand und die durchgeführten Sanierungsmaßnahmen etwas genauer. Mit dem Preis ging ich auf 500.000 Euro runter und war sicher, dass sich jetzt bald ein Käufer melden würde. Nach zwei Wochen senkte ich den Preis also erneut und machte ich noch einmal bessere Fotos. Doch nichts passierte.

Mit dem Preis war ich inzwischen bei 430.000 Euro angekommen. Ab und zu keimte neue Hoffnung auf, wenn sich jemand meldete. Doch die meisten waren schon am Telefon misstrauisch und fragten gleich nach der Autobahn. Ich habe in diesem Haus viele Jahre mit meiner Frau und den Kindern verbracht und ja, man kann die Autobahn hören. Aber im Alltag spielte das für uns alle überhaupt keine Rolle. Die wenigen Interessenten aber, die zur Besichtigung unserer Immobilie kamen, wollten den Lärm als gigantischen Makel darstellen und mir einreden, dass ich deshalb nur schwer einen Käufer finden würde. Offensichtlich hatten viele tatsächlich den immer weiter sinkenden Angebotspreis beobachtet und suchten nun ganz gezielt nach dem Grund.

Als das Haus nach sechs Monaten noch immer inseriert war, nunmehr für 360.000, wollte ein Handwerker mich allen Ernstes auf 180.000 herunterhandeln. Da war ich mit meinen Nerven am Ende. Wenn das der Erlös sein sollte für eine Immobilie, in der die Ersparnisse und die Arbeit meines halben Lebens steckten, dann war auch der Traum vom Nordsee-Idyll ein für alle Mal ausgeträumt.

Meine Frau hatte ja gleich gesagt, wir brauchen einen Makler. Jetzt, wo die Immobilie verbrannt war, brauchten wir einen Feuerwehrmann. Also einen Makler, der seinen Job richtig gut macht. Wir hatten Glück und bekamen beim Qualitätsmakler hier in unserer Nachbarschaft kurzfristig einen Beratungstermin. Für den Immobilienprofi war die Sache klar: Die Immobilie musste zuerst für eine gewisse Zeit vom Markt genommen werden und danach würden wir mit dem richtigen – professionell ermittelten – Angebotspreis neu einsteigen.

Die Sache ist noch einmal gut gegangen. Wir stehen jetzt kurz vor dem Notartermin und ich verrate Ihnen an dieser Stelle nicht, zu welchem Preis wir verkaufen werden. Aber es ist ein ordentliches Sümmchen. In der Zwischenzeit haben wir uns eine kleine Wohnung an der Nordsee gemietet, und sobald der Kaufvertrag für unser altes Haus endlich in Sack und Tüten ist, werden wir uns ganz in Ruhe nach einem eigenen Domizil dort an der Küste umsehen, ganz nach unseren Vorstellungen. Bei der Suche lassen wir uns übrigens von einem Makler vor Ort unterstützen. Dazu brauchte meine Frau mich dieses Mal nun wirklich nicht erst lange zu überreden. 

Haben Sie bei dem Versuch, Ihre Immobilie privat zu verkaufen, einen Fehlschlag erlebt und benötigen nun Unterstützung, um die verbrannte Immobilie doch noch verkaufen zu können? Oder wollen Sie von vornherein eine erfolgreiche Vermarktung sicherstellen? Dann kontaktieren Sie uns! Wir beraten und unterstützen Sie bei allen Fragen rund um den Immobilienverkauf!

 

Rechtlicher Hinweis: Dieser Beitrag stellt keine Steuer- oder Rechtsberatung im Einzelfall dar. Bitte lassen Sie die Sachverhalte in Ihrem konkreten Einzelfall von einem Rechtsanwalt und/oder Steuerberater klären.

 

Foto: © sasha_zerg/Depositphotos.com

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